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Papier-Recycling: Darum lohnt es sich

Was passiert eigentlich mit dem Papier, das wir wegwerfen? Die Antwort darauf ist entscheidend für den Schutz unserer Umwelt: Recycling. Durch das Recycling von Papier tragen wir nicht nur zur Schonung wertvoller Ressourcen bei, sondern reduzieren auch die Menge an Abfall. Hier erfährst du, wie der Recyclingprozess funktioniert und wie du selbst aktiv dazu beitragen kannst. 

Warum ist Papier-Recycling so wichtig?

Viele der weltweit von der Papierindustrie gefällten Bäume werden zu Papier verarbeitet – beispielsweise zu Zeitungen, Verpackungen oder Toilettenpapier. Da die Bäume nicht so schnell nachwachsen können, wie wir sie fällen und zu Papier verarbeiten, müssen wir sorgsam und ressourcenschonend mit ihnen umgehen.   

Hier kommt das Papier-Recycling ins Spiel: Jedes Blatt recyceltes Papier bedeutet weniger Bäume, die gefällt werden müssen, und weniger Energie, die bei der Papierproduktion benötigt wird.   

  • Recyclingpapier reduziert den Bedarf an Frischfasern, die aus Holz gewonnen werden, und trägt so zur Erhaltung unserer Wälder bei.  

  • Papier-Recycling spart zudem große Mengen an Energie und Wasser. Die Produktion von Recyclingpapier verbraucht im Vergleich zur Herstellung von Frischfaserpapier etwa 50 % weniger Energie und rund 67 % weniger Wasser. Diese Einsparungen schonen auch wichtige Wasserressourcen, die in vielen Regionen der Welt knapp sind.  

  • Darüber hinaus hilft das Recycling von Papier, Abfall zu reduzieren, der auf Mülldeponien landet. Durch die Wiederverwertung von Altpapier können wir den Müllberg verkleinern und die Umweltbelastung reduzieren.  

  • Zudem lassen sich durch Papier-Recycling CO₂-Emissionen verringern. Die Herstellung von Recyclingpapier verursacht weniger CO₂ als die Produktion von Frischfaserpapier, da der Energiebedarf geringer ist. So trägt Papier-Recycling nicht nur zur Ressourcenschonung bei, sondern auch zum Klimaschutz.  

Der Recyclingprozess von Papier

Der Recyclingprozess von Papier ist ein Kreislauf, der Altpapier in neues, nutzbares Material verwandelt. Dieser Prozess beginnt bei dir zu Hause oder im Büro mit der richtigen Mülltrennung. Papier und Pappe werden in der Papiertonne gesammelt und von dort zu Recyclinganlagen transportiert.  

 

1. Sammlung und Sortierung von Altpapier 

In den Recyclinganlagen wird das gesammelte Papier zunächst sortiert. Unterschiedliche Papiersorten wie Zeitungen, Karton oder Büropapier müssen voneinander getrennt werden, da sie verschiedene Eigenschaften haben und unterschiedlich recycelt werden. 

2. Faserbrei: vom Altpapier zur neuen Papiermasse 

Nach der Sortierung wird das Papier in Wasser aufgelöst, um den sogenannten Faserbrei zu bilden. Hierbei werden die Papierfasern voneinander getrennt und alle unerwünschten Bestandteile wie Heftklammern oder Kunststoffbeschichtungen entfernt. Der Faserbrei ist das Grundmaterial, aus dem neues Papier hergestellt wird. 

3. Deinking: Entfernen von Druckfarben 

Ein wichtiger Teil des Recyclingprozesses ist das Deinking, bei dem die Druckfarben aus dem Faserbrei entfernt werden. Das geschieht durch spezielle Chemikalien und mechanische Verfahren. Das Ergebnis ist ein helles, sauberes Ausgangsmaterial, das sich für die Herstellung von neuem Papier eignet. 

4. Herstellung von Recyclingpapier und anderen Papierprodukten 

Nach dem Deinking wird der Faserbrei weiterverarbeitet und zu neuen Papierprodukten geformt. Das kann in Form von Recyclingpapier, Karton oder Hygienepapier wie Toilettenpapier geschehen. Dieser Prozess schließt den Kreislauf ab: Aus Altpapier werden neue, gebrauchsfertige Produkte. 

Papier-Recycling im Alltag: Das kannst du tun

Papier-Recycling ist nicht nur ein industrieller Prozess, sondern beginnt bereits im Alltag – bei dir zu Hause, im Büro oder in der Schule. Mit ein paar einfachen Tipps kannst du dazu beitragen, den Recyclingkreislauf zu unterstützen und einen positiven Einfluss auf die Umwelt zu nehmen.  

Tipps zur Mülltrennung und richtigen Entsorgung

Die richtige Mülltrennung ist der erste und wichtigste Schritt. Eine saubere Trennung hilft, die Qualität des recycelten Papiers zu sichern:  

Sauber:

Achte darauf, dass nur sauberes, trockenes Papier ins Altpapier gelangt.  

Unbeschichtet:

Beschichtetes Papier, wie es oft bei Geschenkpapier oder Getränkekartons vorkommt, gehört nicht in die Papiertonne.  

Fettfrei:

Auch fettige Pizzakartons sollten vermieden werden, da sie den Recyclingprozess stören können.  

Was darf ins Altpapier?

  • Zeitungen und Zeitschriften  

  • Schreibpapier, Notizzettel, Kopierpapier  

  • Briefumschläge (auch mit Sichtfenster)  

  • Kartonverpackungen (z. B. von Müsli, Schuhen)  

  • Broschüren, Kataloge  

  • Pappverpackungen (z. B. von Lebensmitteln)  

  • Bücher (ohne Kunststoffeinband)  

  • Werbung und Flyer  

  • Papiertüten  

Was gehört nicht ins Altpapier und wohin damit?

  • Beschichtetes Papier (z. B. Geschenkpapier, Backpapier) Restmüll  

  • Taschentücher Restmüll  

  • Fettverschmutztes Papier (z. B. Pizzakartons) Restmüll  

  • Fotos und Fotopapier Restmüll  

  • Kassenbons und Thermopapier Restmüll  

  • Wachspapier (z. B. von Butterbrotverpackungen) Restmüll  

  • Tapetenreste Restmüll oder Bauschutt  

  • Selbstklebende Etiketten und Haftnotizen Restmüll  

 

Achte generell darauf, dass Papier und Pappe nicht durch andere Abfallarten wie Kunststoffe oder Lebensmittelreste verunreinigt werden. Eine saubere Trennung trägt dazu bei, dass das recycelte Papier eine hohe Qualität hat und für die Herstellung neuer Produkte verwendet werden kann.  

 


Papier im Alltag vermeiden

Um den Papierverbrauch zu reduzieren und damit die Wälder zu schonen, ist es neben dem Recycling auch eine effektive Methode, den eigenen Papierbedarf zu verringern und im Alltag – so gut es geht – auf Papier zu verzichten. So kannst du deinen Papierverbrauch reduzieren:  

  • Bestelle unerwünschte Kataloge und Prospekte ab. Ein Anruf beim Absender genügt in der Regel, um dich aus der Verteilerliste streichen zu lassen.  

  • Bevor du etwas ausdruckst, überlege dir, ob das wirklich notwendig ist oder ob sich das Dokument auch digital speichern und nutzen lässt.   

  • Nutze beim Drucker die Duplex-Funktion für beidseitiges Drucken und die Verkleinern-Funktion, mit der du 2 Seiten auf 1 Seite drucken kannst.  

  • Wenn du Papier zum Schreiben verwendest, nutze nach Möglichkeit beide Seiten des Blattes. Verwende auch Recyclingpapier sparsam.  

Recyclingzeichen erkennen und verstehen

Viele Papierprodukte sind mit Recyclingzeichen gekennzeichnet. Diese sind die bekanntesten: 

  • Möbiusband: Dieses Zeichen besteht aus drei Pfeilen, die im Kreis angeordnet sind. Es signalisiert, dass das Produkt aus recyceltem Material besteht oder recycelbar ist.  
  • Blauer Engel: Ein Umweltzeichen, das auf besonders umweltfreundliche Produkte hinweist. Recyclingpapier mit dem Blauen Engel besteht zu 100 % aus Altpapier und ist frei von schädlichen Chemikalien.  
  • FSC- und PEFC-Siegel: Bei diesen Zeichen gibt es verschiedene Abstufungen:
    • Das 100 %-Kennzeichen: Das Produktmaterial besteht aus vorbildlich bewirtschafteten, FSC-zertifizierten Wäldern. 
    • Das Mix-Kennzeichen: Produkte mit diesem Kennzeichen bestehen aus einem Mix aus FSC-zertifizierten und anderen Materialien.
    • Das Recycled-Kennzeichen: Hier sind die waldbasierten Materialien wie Holz und Kork aus recyceltem Material.

Wenn du den Blauen Engel auf einem Produkt findest, enthält dieses Zeichen gleichzeitig auch das FSC- und PEFC-Siegel.


  • EU Ecolabel: Bei Produkten mit diesem Label ist sichergestellt, dass weniger Energie und Wasser verbraucht werden als bei herkömmlicher Papierherstellung und dass die Papierherstellung strenge Schadstoffgrenzen einhält. Allerdings gibt das Label der Papierindustrie nicht vor, Recyclingpapier zu verwenden.  
  • Chlorfrei gebleicht: Um möglichst weißes Papier zu erhalten, wurde früher mit Chlor gebleicht. Das ist schädlich für die Umwelt, weshalb heute auf Alternativen wie Sauerstoff(-Verbindungen) und Wasserstoffperoxid gesetzt wird. Allerdings garantiert nur das Label 100 % chlorfrei gebleicht den vollständigen Verzicht auf Chlor.  

Beim Einkauf kannst du bewusst zu Produkten greifen, die diese Zeichen tragen, um den Einsatz von Recyclingmaterialien zu unterstützen und den ökologischen Fußabdruck zu verringern.  

Mehr Fragen zum Papier-Recycling – kurz und knapp beantwortet


  • Wie oft kann Papier recycelt werden?

    Papier kann mehrfach recycelt werden, allerdings verliert es bei jedem Recyclingprozess einen Teil seiner Qualität. Die Papierfasern werden kürzer und schwächer, was bedeutet, dass sie nach etwa 25 Recyclingzyklen nicht mehr stabil genug sind, um neues Papier herzustellen. So oder so ist es bei jedem Recyclingprozess notwendig, neue Papierfasern hinzuzufügen, um eine ausreichende Stabilität des Produkts zu gewährleisten.  

  • Was sind Primärfasern?

    Primärfasern sind neue Fasern, die aus Holz gewonnen werden. Sie werden dem Recyclingprozess beigemischt, um die Qualität des Recyclingpapiers zu verbessern. Diese frischen Fasern geben dem Papier die nötige Stabilität und Langlebigkeit, die es nach mehreren Recyclingzyklen verlieren würde. Dennoch sollte der Anteil an Primärfasern möglichst geringgehalten werden, um den ökologischen Nutzen des Recyclingpapiers zu erhalten.  

  • Recyclingpapier vs. Frischfaserpapier: Wo ist der Unterschied?

    Recyclingpapier besteht zu einem großen Teil aus recycelten Papierfasern. Es ist umweltfreundlicher, da es weniger Energie und Wasser in der Produktion benötigt und keine neuen Bäume gefällt werden müssen. Frischfaserpapier hingegen wird aus neuen Holzfasern hergestellt und bietet oft eine höhere Qualität in Bezug auf Helligkeit und Festigkeit, jedoch auf Kosten der Umwelt.  

    Obwohl Recyclingpapier oft nicht ganz so weiß ist und möglicherweise eine rauere Textur hat, ist es für viele Anwendungen ebenso geeignet wie Frischfaserpapier. Für Druck- und Schreibpapiere, Toilettenpapier, Kartons und Verpackungen beispielsweise ist Recyclingpapier eine umweltfreundliche Alternative.  

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