Die Meere machen rund 70 % unserer Erdoberfläche aus und sind eines der wichtigsten Ökosysteme der Erde. Entsprechend sollten sie gut geschützt und nicht als Müllkippe verwendet werden. Leider schwimmen heutzutage unzählige Teile Plastikmüll in den Meeren, die vor allem für die Tier- und Pflanzenwelt immer mehr zum Problem werden. Hier erfährst du, wie es zu all dem Müll im Meer kommt, welche Auswirkungen Plastik im Meer hat, was Politik und Gesellschaft dagegen unternehmen und wie auch du deinen Beitrag leisten kannst.
Es wird geschätzt, dass sich derzeit etwa 150 Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen befinden.
Jährlich gelangen 4,8 – 12,7 Millionen Tonnen Plastik in die Meere. Das entspricht in etwa einer LKW-Ladung pro Minute. Diese Menge stammt hauptsächlich aus Küstenregionen, Flüssen und direkt von Schiffen.
Plastik benötigt je nach Art und Größe mehrere Jahrzehnte bis Jahrhunderte, um sich im Meer zu zersetzen. Eine Plastikflasche kann beispielsweise bis zu 450 Jahre brauchen, um vollständig abgebaut zu werden.
Jährlich sterben etwa 1 Million Seevögel und 100.000 Meeressäuger aufgrund von Plastikverschmutzung. Viele Tiere verwechseln Plastik mit Nahrung oder verfangen sich in Plastikabfällen.
Die häufigsten Abfälle im Meer sind Einwegplastikprodukte und Verpackungen. Dazu gehören Plastiktüten, Flaschen, Lebensmittelverpackungen, Strohhalme, Becher und Besteck. Diese Produkte werden oft nur kurz benutzt, bevor sie entsorgt werden, und landen leicht in der Umwelt.
Beim Plastikmüll im Meer handelt es sich um verschiedene Arten von Kunststoffabfällen, die in die Ozeane gelangen. Dazu gehören größere Gegenstände wie Plastiktüten, Flaschen und Fischernetze sowie kleine Plastikpartikel, die durch den Zerfall größerer Teile entstehen. Plastikpartikel unter 5 mm Größe werden Mikroplastik genannt.
Plastikmüll verschmutzt unsere Meere und Ozeane zunehmend. Das ist nicht nur kein schöner Anblick – die Müllstrudel im Wasser haben auch verheerende Folgen für uns und unsere Umwelt.
Folgen für Mensch und Wirtschaft
Die Meere von der Plastikflut zu befreien, ist gar nicht so einfach – denn die vielen verschiedenen Plastikteile wie auch Mikroplastikpartikel erfordern unterschiedliche Bergungsmaßnahmen. Hierfür fehlt es oft auch an Geld und Ressourcen. Neben der Befreiung der Meere von Müll ist es besonders wichtig, Plastikverpackungen in Zukunft zu vermeiden und gar nicht erst in die Umwelt gelangen zu lassen. Folgende Lösungsansätze gibt es aktuell:
Verschiedene Organisationen und Initiativen setzen sich weltweit dafür ein, den Plastikmüll aus den Meeren zu entfernen:
Freiwillige organisieren regelmäßige Reinigungsaktionen an Stränden und Küsten. Diese Veranstaltungen machen auf die Problematik aufmerksam und tragen direkt zur Reduzierung des Mülls in den Meeren bei. Jede:r kann an solchen Aktionen teilnehmen und einen Beitrag leisten.
Projekte wie The Ocean Cleanup entwickeln innovative Technologien, um große Mengen an Plastikmüll aus den Ozeanen zu entfernen. Das Projekte nutzt beispielsweise spezielle Fangvorrichtungen, um den Müll aus den Meeren zu sammeln und zu recyceln.
Neben Projekten zur Reinigung der Meere ist es auch wichtig, regelmäßige Untersuchungen durchzuführen und Daten zu analysieren, um die Menge und Verteilung von Plastik im Meer genauer bestimmen zu können. Diese Daten sind wichtig, um bewerten zu können, welche Maßnahmen zur Müllreduktion wirken und wo Anpassungsbedarf besteht.
Neben der Reinigung der Weltmeere muss auch dringend dafür gesorgt werden, dass weniger Plastik in Umlauf gerät. Diese Strategien können dabei helfen:
Neben dem Recycling von Plastik ist auch die Vermeidung von Einwegplastik ein guter Ansatz für weniger Plastikmüll im Alltag. Das kann man tun:
Die Europäische Union hat 2021 ein Verbot für bestimmte Einwegplastikprodukte erlassen, um die Plastikverschmutzung zu reduzieren. Darüber hinaus müssen aber auch die Hersteller von Plastikprodukten mehr Verantwortung für ihre Erzeugnisse übernehmen.
Zu den verbotenen Produkten gehören Plastikteller, Besteck, Strohhalme, Wattestäbchen und Luftballonstäbe. Dieses Verbot gilt in allen Mitgliedsstaaten der EU. Verpackungen und Produkte, die an europäischen Stränden am häufigsten gefunden wurden, sollen so aus dem Handel verschwinden.
Die EU fördert die Entwicklung und Nutzung nachhaltiger Alternativen zu Einwegplastik. Unternehmen werden ermutigt, umweltfreundliche Materialien wie Papier, Bambus oder biologisch abbaubare Kunststoffe zu verwenden.
Erweiterte Produzentenverantwortung (EPR) ist eine Initiative, die von den Herstellern verlangt, die Verantwortung für die gesamte Lebensdauer ihrer Produkte zu übernehmen. Dazu gehören auch die Entsorgung und das Recycling. Hersteller müssen sicherstellen, dass ihre Produkte umweltfreundlich gestaltet sind und leicht recycelt werden können.
Hersteller können verpflichtet werden, sich an den Kosten für die Müllentsorgung und -reinigung zu beteiligen. Zum Beispiel können Gebühren erhoben werden, die zur Finanzierung von Recyclingprogrammen und Aufklärungsinitiativen verwendet werden.
Jede:r Einzelne kann einen Beitrag leisten, um Plastik im Meer zu vermeiden. Hier sind einige Tipps und Maßnahmen, die du in deinem Alltag umsetzen kannst:
Plastik vermeiden
Verantwortungsbewusst handeln und Mikroplastik vermeiden
Tipps für unterwegs
Was du tun kannst und wie wir dich dabei unterstützen, hast du gesehen. Gleichzeitig arbeiten auch wir an vielen nachhaltigen Themen. Auch spannend für dich?