Bei REWE Deutschland verkaufen wir schon seit 2010 nur noch Eigenmarken-Eier aus Boden- und Freilandhaltung. Die Bedingungen entsprechen den Vorgaben des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e. V. (KAT). „Moment mal“, denkst du jetzt? „Was genau bedeuten die KAT Vorgaben? Unterscheiden sie sich von der Haltungsform bei Fleisch? Warum gibt es so viele Labels? Und was hat das alles mit Kükentöten zu tun?“ Wir erklären dir kurz und knapp, wie wir uns für mehr Tierwohl bei Legehennen und Küken einsetzen. Und worauf du beim Eierkauf selbst achten kannst.
2023 legten in Deutschland 50,25 Millionen Hennen 119 Millionen Eier. 81 % der Tiere leben laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) schon in Boden- oder Freilandhaltung. Die Käfighaltung ist bereits abgeschafft. Die sogenannte „Kleingruppenhaltung“ in ausgestalteten Käfigen wird bis 2025 ganz abgeschafft. Eine gute Nachricht für die Legehennen. Denn diese Haltungsformen berücksichtigen ihre natürlichen Bedürfnisse nicht. Trotzdem gibt es noch viel für die Tiere zu tun.
Du willst beim Eier-Kauf aufs Tierwohl achten? Schau nach dem KAT Siegel auf der Verpackung. Der Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e. V. (KAT) hat die Vorschriften für Boden-, Freiland und Bio-Haltung entwickelt. Außerdem kontrolliert KAT, ob die Richtlinien eingehalten werden. Die Codes auf den Eiern verraten dir die genaue Haltungsstufe. Achte auf die erste Zahl: Die 0 steht für Bio-Haltung, die 3 für Käfighaltung. Umso kleiner die Zahl, desto größer also das Tierwohl. Bestimmt hast du schon gemerkt, dass das System bei Eiern genau umgekehrt funktioniert wie bei Fleisch.
Die Zahl „0“ am Anfang des Codes steht für „bio“. Sie bedeutet unter anderem: mehr Platz – maximal 6 Hennen pro m2 Nutzfläche, maximal 3000 Tiere pro Gruppe, 50 % des Stallinnenraums als Wintergarten ausgebaut, mindestens 4 m2 Auslauffläche pro Tier, nur ökologisch erzeugtes Futter ohne Gentechnik.
Die Zahl „1“ am Anfang des Codes auf dem Ei bedeutet unter anderem: mehr Platz – mindestens 4 m2 Auslauffläche pro Tier, Unterschlupfe wie Büsche auf der ganzen Auslauffläche, 50 % des Stallinnenraums als Wintergarten ausgebaut.
Die Zahl „2“ am Anfang des Codes bedeutet unter anderem: mehr Platz als bei der Käfighaltung, maximal 6000 Tiere in einer Gruppe, ein Drittel des Stalls als Scharrraum, Einstreu wie Stroh, natürlicher Tageslichteinfall.
Die Zahl „3“ am Anfang des Codes bedeutet unter anderem: gesetzliche Mindestvorgaben ohne zusätzliches Tierwohl, ausschließlich Käfighaltung der Legehennen, keine KAT-geprüfte Haltungsstufe, gesetzlich verboten.
Wusstest du, dass bis 2022 allein in Deutschland pro Jahr etwa 40 Millionen männlicher Küken getötet wurden? Es wurde als unwirtschaftlich angesehen, die Tiere aufzuziehen. Denn die Legerassen setzen beim Mästen kaum Fleisch an. Und natürlich legen männliche Küken keine Eier. Zum Glück ist Kükenschreddern inzwischen verboten. Wir haben uns schon Jahre vor dem Gesetz dagegen engagiert. Entdecke unsere wichtigsten Schritte und Projekte.
2016 haben wir unser „Bruderhahnprojekt“ Spitz & Bube ins Leben gerufen. Hier wurden die männlichen Küken mit ausgebrütet und großgezogen. Auch sonst tat das Programm einiges fürs Tierwohl: Zum Beispiel wurden den Hennen die Schnäbel nicht gekürzt. Die wichtigsten Vorteile von damals sind heute sogar gesetzlich vorgeschrieben.
2017 gründeten wir mit dem Technologie-Unternehmen HatchTech B. V. und Forscher:innen der Universität Leipzig das Joint Venture SELEGGT GmbH. Gemeinsam wollten wir ein Verfahren entwickeln, dass das Geschlecht der Küken schon im Brutei erkennt. So werden männliche Küken gar nicht erst ausgebrütet – und Kükentöten überflüssig.
Schon 2018 wurde das SELEGGT Verfahren erfolgreich eingesetzt. Damit kamen unsere ersten respeggt Freiland-Eier ins Sortiment. respeggt Eier werden nur von Hennen gelegt, deren „Bruderhähne“ schon im Ei erkannt wurden. Du erkennst sie am herzförmigen respeggt Siegel.
2021 haben wir unser komplettes Frischei-Sortiment auf „Ohne Kükentöten“ umgestellt – vor dem gesetzlichen Verbot. Damit waren wir der erste Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland.
Die Bruderhähne mit aufziehen oder die männlichen Küken gar nicht erst ausbrüten? In der konventionellen Haltung ist die Geschlechtsbestimmung im Brutei besser für Tierwohl und Klima. Deshalb setzen wir bei unseren Eigenmarken-Eiern aus Boden- und Freilandhaltung inzwischen darauf. In der Bio-Verbandshaltung ist die Bruderhahn-Aufzucht vorgeschrieben. Hier ist sie artgerecht und damit besser fürs Tierwohl. Unsere REWE Bio-Eier bekommst du deshalb nach wie vor von Spitz und Bube.
Industrielle Zucht: Eier oder Fleisch, nicht beides
In der industriellen Landwirtschaft wurden Hühner jahrelang entweder auf hohe Legeleistung oder auf schnelle Mast gezüchtet. So entstanden Hochleistungstiere, die sich nur für das eine oder das andere eignen. Darunter leidet das Tierwohl bis heute.
Zweinutzungshühner für die Bio-Haltung
Für die Bio-Haltung braucht man robustere, gesündere Tiere. Außerdem sollen sowohl die Hennen als auch die Bruderhähne genutzt werden können. Deshalb werden inzwischen sogenannte „Zweinutzungshühner“ gezüchtet. Die orientieren sich wieder stärker an den ursprünglichen Rassen vor der Hochleistungszucht.
Das passiert bei unserem Pilotprojekt
Unser Pilotprojekt startet in der Region Südwest. Gemeinsam mit Naturland wollen wir mehr über die neuen Zweinutzungshühner herausfinden. Wie’s vorangeht erzählen wir dir hier. Schau doch öfter mal vorbei.
Für unsere Eigenmarke REWE Bio arbeiten wir eng mit dem Ökoverband Naturland zusammen. Unsere REWE Bio Spitz & Bube Eier sind zum Beispiel nicht nur „bio“. Etwa 60 % kommen von Naturland Höfen. Die restlichen rund 40 % stammen von Betrieben, zertifiziert durch regionale Öko-Verbände wie Bio Initiative oder Ökohöfe und erfüllen damit strengere Kriterien als die der EU-Öko-VO. Das ermöglicht Legehennen und Bruderhähnen ein artgerechteres Leben. Entdecke, warum REWE Bio besser für die Tiere ist.
Gentechnisch veränderter Soja und Mais wird oft als Futter für Legehennen genutzt. Über die Pflanzen gelangt Gentechnik auch in die Eier – und damit auf unsere Teller. In deinem REWE Markt findest du Eier ohne Gentechnik unter anderem von unseren Eigenmarken. Finde heraus, worauf du noch achten kannst.
Bei vielen leckeren Backideen kann man die Eier einfach durch pflanzliche Alternativen ersetzen oder ganz weglassen. Genauso lecker – und noch besser fürs Tierwohl. Na, schon Appetit bekommen?
Wir wollen Legehennen bessere Haltungsbedingungen bieten. Deshalb bringen wir immer mehr Eier aus höheren Haltungsstufen in unsere Regale. Außerdem bieten wir nur noch Frischeier „Ohne Kükentöten“ an. Auch darüber hinaus arbeiten wir daran, deinen Einkauf immer nachhaltiger zu machen. Erfahre, wie wir das schaffen. Und wie du selbst einen Beitrag dazu leisten kannst.