Plastik im Alltag erkennen und vermeiden

Ob in Spielwaren, Kleidung oder technischen Geräten: Plastik ist in unserem Alltag allgegenwärtig. Insbesondere als Verpackungsmaterial ist Plastik so beliebt wie kein anderer Stoff. Dabei sind die verheerenden Folgen für die Umwelt längst bekannt. Trotzdem landen tagtäglich gigantische Mengen an Plastik im Müll – und in der Natur. Das wirkt sich auch negativ auf unsere Gesundheit aus. Höchste Zeit also, unser Konsumverhalten zu überdenken. Wir zeigen dir, wie du Plastik im Alltag vermeiden kannst – und warum das so wichtig ist. Vorab sehen wir uns an, in welchen Formen und Produkten dir Kunststoffe im Alltag begegnen.

Ein Karton und zwei REWE Papiertüten gefüllt mit Lebensmitteln im Kofferraum eines Autos

Warum ist Plastik im Alltag so beliebt? 

Plastikprodukte finden wir im Alltag überall. Seit den 1950er Jahren ist die Plastiknutzung rasant angestiegen. Dafür gibt es gute Gründe. Plastik ist:  

  • Günstig   
  • Langlebig   
  • Strapazierfähig   
  • Leicht  
  • Einfach transportierbar  

Noch dazu ist der Stoff extrem wandelbar und lässt sich somit flexibel einsetzen. Denn: Plastik ist ein Sammelbegriff für sämtliche Kunststoffe. Diese werden meistens aus Erdöl gewonnen und können je nach Herstellungsprozess und Zusatzstoffen die verschiedensten Eigenschaften annehmen: formstabil oder reißfest, hitzebeständig oder wasserdicht, flexibel oder elastisch, durchsichtig, trüb oder bunt – eben genau so, wie die Industrie es braucht. Diese Vielseitigkeit gepaart mit den oben genannten Eigenschaften macht Plastik zu einem sehr beliebten, universell einsetzbaren Material.   

Diese Kunststoffe begegnen dir vermehrt im Alltag 

Mit der Zeit hat sich eine Reihe von Kunststoffen hervorgetan, die im Alltag besonders häufig auftauchen:  

  1. Polyethylen (PE) findest du in Plastiktüten, Lebensmittelverpackungen, Müllbeuteln, Schläuchen, Rohren und vielen alltäglichen (Einweg-) Gegenständen.   
  2. Polypropylen (PP) wird zum Beispiel zur Herstellung von Eimern, Mehrwegbechern und Kaugummiverpackungen verwendet, eignet sich aber auch für Textilien wie Seile, Teppiche und Thermokleidung.  
  3. Polyesterterephtalat (PET) findet vor allem in Plastikflaschen (auch: PET-Flaschen) Verwendung. Auch Jacken, Rucksäcke, Folien und vieles mehr entstehen aus PET.    
  4. Polyesterfaserstoffe (PES) werden klassischerweise in Kleidung und Textilien verarbeitet. Auch für Füllmaterialien und Dämmstoffe sowie zur Herstellung von Lacken und Lasuren werden PES genutzt.    
  5. Polystyrol (PS) dient als Verpackungs-, Schutz- und Dämmmaterial und ist besser unter dem Namen Styropor bekannt.   
  6. Polyvinylchlorid (PVC) findet zum Beispiel in Schallplatten, im Fußbodenbelag oder in der Schuhsohle seinen Weg zu dir nach Hause. 
  7. Polyurethan (PU) kommt unter anderem in Bauschaum und Klebstoffen vor, dient aber auch als namensgebendes Material für den Lederersatz PU-Leder.   

Die Beispiele zeigen, wie stark sich die Kunststoffe in ihren Eigenschaften voneinander unterscheiden. Trotzdem teilen sie auch viele Gemeinsamkeiten: So sind die meisten Alltagskunststoffe ungiftig, beständig gegen Chemikalien, Bakterien und Schimmel sowie unempfindlich oder gar resistent gegenüber Wasser. Außerdem sind PE, PP, PET und Co. formstabil, reißfest und widerstandsfähig. Damit eignet sich Plastik ideal, um beispielsweise Gemüse und andere Lebensmittel in deinem REWE-Markt hygienisch zu verpacken oder länger haltbar zu machen. Gerade diese Art von Plastikprodukten – Einmalverpackungen und Wegwerfartikel – sind jedoch besonders problematisch.   

Negative Auswirkungen von Plastik

Trotz all der positiven Eigenschaften ist Plastik inzwischen ziemlich in Verruf geraten. Die Omnipräsenz von Kunststoffen in unserem Alltag stellt nämlich eine erhebliche Belastung für die Umwelt dar – und hat zudem negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Problematisch wird Plastik aber nicht erst in dem Moment, in dem es auf dem Müll oder in der Natur landet, sondern schon während seiner Entstehung. Wir haben die Risiken, die sich in den einzelnen Schritten von der Gewinnung bis zum Verbrauch ergeben, für dich zusammengetragen: 

  • Die meisten Kunststoffe werden aus Erdöl oder Erdgas gewonnen. Diese fossilen Rohstoffe sind eine endliche Ressource: Sie wachsen nicht nach. Der Verbrauch hat damit negative Folgen für den Ressourcenreichtum. Zudem ist die Herstellung energieintensiv und belastet die Umwelt dadurch zusätzlich. Gerade für Einweg lohnt sich die Herstellung also strenggenommen kaum.   
  • Im Herstellungsprozess werden verschiedene Stoffe eingesetzt, um Kunststoffe beispielsweise flexibel, elastisch, UV- oder hitzebeständig zu machen, darunter zum Beispiel Weichmacher. Diese zugesetzten Stoffe gelten mitunter als gesundheitsgefährdend. Lösen sie sich aus dem Material, können sie beispielsweise krebserregend sein, den Hormonhaushalt beeinflussen und toxisch wirken.   
  • Die Langlebigkeit von Plastik trägt maßgeblich zur Beliebtheit des Materials bei, birgt für die Umwelt aber ein Problem: Kunststoffe können kaum biologisch abgebaut werden. Landet Plastikmüll in der Natur, sammelt er sich dort an, sorgt für gigantische Müllberge oder Unmengen an Plastik im Meer.   
  • Plastik kann sich in winzig kleine Partikel zersetzen, die für das menschliche Auge fast unsichtbar sind. Diese Plastikpartikel – auch bekannt als Mikroplastik – landen überall: in der Luft, im Boden, im Wasser, in der Nahrung und im Körper. Mikroplastik entsteht aber nicht nur durch Zersetzung, sondern wird auch bewusst in Produktionsprozesse eingebunden und Kosmetika, Duschgelen, Zahnpasten und Co. zugesetzt.   
  • Nur ein Bruchteil des Kunststoffabfalls wird recycelt. Große Mengen Plastik werden verbrannt. Hierbei werden Chemikalien und Schadstoffe freigesetzt, was abermals eine Gefahr für Umwelt und Gesundheit darstellt.  

Plastik vermeiden im Alltag – so geht’s

Du siehst: Es gibt genügend gute Gründe, den Plastikverbrauch zu reduzieren. Das Ziel ist dabei keineswegs ein plastikfreies Leben – das ist quasi unmöglich. Vor allem Wegwerfprodukte, Einwegflaschen und Verpackungsmüll lassen sich hingegen gut vermeiden, indem du auf Mehrweg umsteigst oder direkt unverpackt oder gar plastikfrei kaufst.    

Den Grundstein hat die Politik bereits gelegt: So sind Produkte aus Einwegplastik wie Strohhalme, Plastikgeschirr und -besteck oder Wattestäbchen in Europa seit Juli 2021 verboten – das gilt auch für Bioplastik-Produkte sowie für To-Go-Boxen aus Styropor. Auch die sogenannten leichten Plastiktüten dürfen seit Januar 2022 nicht mehr in Umlauf gebracht werden. Seit Juli 2024 müssen Plastikflaschen außerdem mit einem festen Deckel ausgestattet sein – auch bekannt als Lass-mich-dran-Deckel. Als Endverbraucher kannst du darauf aufbauen und selbst Maßnahmen ergreifen, um langfristig weniger Plastikmüll zu verursachen.

9 Tipps, um deinen Plastikverbrauch zu reduzieren 

Zunächst solltest du dir bewusst machen, in welchen Formen Plastik vermehrt Einzug in dein Leben hält. So deckst du Verbesserungspotenziale auf und findest heraus, welche Maßnahmen für dich persönlich die größte Wirkung zeigen können. Wir geben dir Hilfestellung – mit praktikablen Tipps für den Einstieg in ein Leben mit weniger Plastik:  

  1. Nimm deine eigene Tragetasche mit zum Einkaufen und bringe dein eigenes Mehrweggeschirr mit, wenn du dir im Restaurant oder Café Essen oder Getränke zum Mitnehmen holst.   
  2. Kaufe Obst und Gemüse ohne Plastikverpackung. Wenn du die Wahl hast, entscheide dich grundsätzlich für frische Lebensmittel ohne Verpackung.   
  3. Greife zu Getränken in Mehrwegflaschen oder besser noch zu Leitungswasser. Das kannst du zu Hause mit Kohlensäure versetzen und mit Früchten und Kräutern anreichern – oder mit Sirup.    
  4. Sieh bei der Mülltrennung genau hin, damit möglichst viel recycelt werden kann und keine Schadstoffe freigesetzt werden. Konkret heißt das zum Beispiel: Plastikmüll von Rückständen befreien, Materialien trennen und auch Bioplastik nicht im Biomüll entsorgen.  
  5. Beginne, dein Konsumverhalten zu überdenken: Wenn du Dinge neu kaufst oder online bestellst, lassen sich Plastikverpackungen kaum vermeiden. Vielleicht kannst du stattdessen regionale Anbieter und Unverpackt-Konzepte unterstützen oder Second Hand kaufen.   
  6. Achte bei Kleidung auf die verarbeiteten Materialien und bei Kosmetik auf die Inhaltsstoffe, um Polyester und andere Mikrofasern sowie allem voran Mikroplastik zu vermeiden.  
  7. Setze bei Putzmitteln und anderen Haushalts- und Hygieneprodukten sowie bei der Körperpflege auf feste oder nachfüllbare Optionen und wiederverwendbare Materialien.   
  8. Gib nachhaltigen Plastik-Alternativen eine Chance oder greife – wenn möglich – auf Mehrweg zurück und bleibe offen für Innovation und Fortschritt.    
  9. Schenke gebrauchten Gegenständen ein zweites Leben – ob Technik, Spielzeug, Möbel oder Deko. So kannst du nicht nur Plastikmüll reduzieren, sondern auch Ressourcen schonen.

Gemeinsam können wir etwas bewegen. Wir zeigen dir, welche Maßnahmen wir schon ergreifen, um Plastikmüll zu vermeiden, – und wie du mit dem Einkauf in deinem REWE-Markt einen Teil dazu beitragen kannst.  

  • Verpackungsfrei einkaufen

    Frische Lebensmittel brauchen keine Plastikverpackung? Finden wir auch. Erfahre hier, wie REWE es dir ermöglicht, Produkte ohne Verpackung zu kaufen und so Plastikmüll zu reduzieren.   

    > Mehr zum verpackungsfreien Einkauf

  • Mehr Recycling, weniger Müll

    Möchtest du mehr darüber wissen, wie REWE Recycling fördert und Müll reduziert? Wir verraten dir, wie wir Verpackungsmaterialien wiederverwerten und unsere Recyclingquote steigern.  

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  • Mikroplastik schadet der Umwelt

    Aber wie entsteht es eigentlich, welchen Schaden richtet es an und was können wir dagegen tun? Hier erfährst du, welche Maßnahmen REWE ergreift, und wie du selbst aktiv werden kannst.    

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