Tetra-Pak-Recycling: Besonderheiten, Recyclingprozess und Entsorgungstipps

Tetra Paks sind eine beliebte Verpackungseinheit für Lebensmittel und Getränke wie Milch oder Orangensaft. Sie bestehen hauptsächlich aus Karton, Aluminium und Polyethylen – alles Materialien, die sich gut für die Wiederverwendung eignen. Wir geben einen Einblick in den Recyclingprozess und klären, wie du Tetra Paks richtig entsorgst.

Mehr als nur Karton: Was sind eigentlich Tetra Paks? 

Eigentlich ist Tetra Pak der Markenname eines Unternehmens für Lebensmittelverpackungen. Im allgemeinen Sprachgebrauch nutzen wir den Begriff aber nicht nur für die Erzeugnisse dieses Betriebs, sondern für Getränkekartons im Allgemeinen. Diese bestehen aus einer speziellen Kombination von Materialien.  

Die Hauptbestandteile von Tetra Paks sind Karton, Polyethylen und Aluminium. Zusammen bilden sie eine stabile Verpackung, in der Lebensmittel und Getränke gut geschützt und lange haltbar sind. Dabei übernimmt jeder Bestandteil eine wichtige Funktion:   

Ein Mann trägt eine mit Einkäufen gefüllte REWE Papiertüte, hinter ihm ein Kofferraum mit weiteren Einkäufen und ein REWE Markt

Karton 

Der Karton sorgt für Stabilität und ermöglicht eine einfache Bedruckung.  

Polyethylen 

Eine Kunststoffschicht aus Polyethylen auf der Innenseite verhindert, dass der Karton durchweicht, und schützt den Inhalt vor Feuchtigkeit.   

Aluminium  

Eine dünne Aluminiumschicht hält Licht und Sauerstoff ab. So bleibt das Produkt im Tetra Pak länger haltbar. 

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Tetra Pak recyceln: So wird die Verbundverpackung aufbereitet

Die Materialkombination aus Karton, Aluminium und Kunststoff macht das Tetra Pak zu einer sogenannten Verbundverpackung – einer Verpackung, die aus mehreren Schichten unterschiedlicher Materialien besteht. Dies stellt eine besondere Herausforderung für das Recycling dar, da die Schichten im Recyclingprozess sorgfältig voneinander getrennt werden müssen. Nur so wird das Tetra Pak Teil der Kreislaufwirtschaft, bei der alle Bestandteile eines Produkts wiedergewonnen und -verwendet werden, um den Abfall zu minimieren und wertvolle Ressourcen zu schonen.    


1. Richtige Entsorgung von Tetra Paks 

 
Tetra Paks sind Verpackungsabfälle und gehören in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne. Von hier kommen sie in Sortieranlagen, wo sie als Verbundverpackung identifiziert und von anderen Müllarten getrennt werden.   


2. Zerkleinerung und Trennung der Materialien 


Der Recyclingprozess beginnt. In speziellen Recyclinganlagen werden die Verpackungen zerkleinert und mit Wasser vermischt. In dieser Phase zersetzt sich der Karton zu Zellstoff. Das verbleibende Foliengemisch aus Polyethylen und Aluminium schwimmt oben und kann abgeschöpft werden.    


3. Weiterverarbeitung von Karton und PolyAI 


Nach dem Abschöpfen wird der Zellstoff gereinigt und für die Papierherstellung weiterverwendet. Was übrigbleibt, ist PolyAl: ein Verbundstoff aus Polyethylen und Aluminium. Diese beiden Bestandteile werden in der Regel nicht getrennt, sondern als PolyAl weitergenutzt – zum Beispiel für die Zementherstellung.   


4. Innovative Ansätze für das vollständige Recycling 

 
Damit Kartonverpackungen vollständig recycelt werden können, müssen auch Kunststoff und Aluminium wiederverwertet und nicht verbrannt werden. Dies soll mit innovativen Technologien und Konzepten sichergestellt werden – darunter Maßnahmen zur einfachen Trennung von Polyethylen und Aluminium in der Recyclinganlage sowie die Entwicklung von Produkten, die sich aus dem Verbundstoff PolyAl fertigen lassen.    

Tetra-Pak-Recycling: Was bedeutet das für die Umwelt?


  • Tetra-Pak-Recycling bietet ökologische Vorteile

    Das Recycling von Getränkekartons bietet erhebliche ökologische Vorteile. Indem die verarbeiteten Materialien wiederverwendet werden, sinkt der Bedarf an neuen Rohstoffen: egal, ob Aluminium, Erdöl für die Kunststofffertigung oder Holz für die Papierherstellung. Das schont natürliche Ressourcen und reduziert den Energieverbrauch, der zur Herstellung neuer Verpackungen erforderlich wäre. Zudem verringert das Recycling die Menge an Abfall, der auf der Deponie landet oder verbrannt wird, wodurch die Umwelt ebenfalls weniger belastet wird.   

  • Aber: Wie viel wird wirklich recycelt?

    Laut Industrie liegt die Recyclingquote für Getränkekartons bei rund 70 %. Hier herrscht allerdings Uneinigkeit: So gibt die Deutsche Umwelthilfe an, dass tatsächlich nur 30 % der Getränkekartons recycelt werden. PET-Flaschen weisen beispielsweise eine wesentlich höhere Recyclingquote auf. Im Vergleich ist die ökologische Bilanz von Tetra Paks also fragwürdig.   


    Die Kartonverpackungen sind Einwegprodukte – sie werden also nicht als solche wiederverwendet, sondern in ihre Bestandteile zerlegt. Das ist aufwendig – vor allem weil es sich um Verbundverpackungen handelt: Sie bestehen zwar primär aus Karton, der gut recycelt werden kann, enthalten aber eben auch Polyethylen und Aluminium. Diese werden – je nach Sortieranlage und Recyclingkapazität – nicht immer recycelt, sondern unter Umständen auch verbrannt. Das wiederum schadet der Umwelt.    


    Hinzu kommt, dass der Plastikanteil in Kartonverpackungen laut Deutscher Umwelthilfe steigt.   

  • Und: Was kannst du noch tun?

    Recycling ist entscheidend, um die Umwelt zu entlasten. Indem du Tetra Paks und Co. richtig entsorgst, trägst du aktiv dazu bei, dass unverwertbare Verpackungsabfälle reduziert und Ressourcen geschont werden.   

     

    Das allein reicht aber noch nicht aus – insbesondere, weil Getränkekartons an sich nicht die umweltfreundlichste Verpackung sind. Eine Studie von Tetra Pak zeigt, dass Verbraucher:innen zunehmend bereit sind, umweltbewusster zu handeln und beispielsweise mehr für umweltfreundlichere Verpackungen zu zahlen.  

     

     Es lohnt sich also durchaus, an innovativen Verpackungslösungen zu arbeiten, um negative Umweltauswirkungen weiter zu minimieren. Bis dahin kannst du zum Beispiel auf Mehrweg setzen: In deinem REWE-Markt findest du eine große Auswahl an Mehrweg-Flaschen und -Gläsern sowie To-go-Bechern.    

Getränkekartons richtig entsorgen: 3 schnelle Tipps


Leere Tetra Paks in die Gelbe Tonne

Um sicherzustellen, dass dein Tetra Pak recycelt wird, solltest du ihn in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack werfen. Wichtig ist, dass du den Karton vorher vollständig entleerst. Dann kannst du ihn flachdrücken, um Platz zu sparen.  

Deckel und Strohhalme separat

Entferne vor dem Recycling Deckel und Strohhalme von deinem Tetra Pak. Diese bestehen oft aus anderen Materialien und können so in der Sortieranlage besser zugeordnet und ebenfalls recycelt werden. So gelangen sie nicht als Mikroplastik in die Umwelt.  

Alles zu Mikroplastik

Keine Gelbe Tonne? Auf zur Sammelstelle

Falls in deiner Region keine Gelbe Tonne vorhanden ist, kannst du lokale Sammelstellen für die Entsorgung deiner Getränkekartons nutzen. So stellst du sicher, dass die Materialien trotzdem richtig recycelt werden – und trägst aktiv zum Umweltschutz bei. 

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